Pest
Definition: Die Pest, als Seuche auch unter dem Namen „der schwarze Tod“ bekannt, ist eine bakterielle Infektion, eigentlich eine Zoonose (d.h.: eine Krankheit, die Tiere, in diesem Fall v.a. Ratten, betrifft). Nager gelten als „Indikatortiere“, d.h. man sollte bei einem plötzlichen Nagetiersterben auch an die Pest denken.
Die Pest kommt noch immer in großen Teilen der Tropen, aber auch im Westen der USA vor. Im Moment wird ein gehäuftes Auftreten auf Madagaskar gemeldet (seit August ca. 120 Fälle, die Dunkelziffer ist in diesen Ländern allerdings nie wirklich abschätzbar).
Zwei Arten werden unterschieden:
- Lungenpest
- Beulenpest
Übertragung: Durch Tröpfcheninfektion und durch den Pestfloh (Xenopsylla cheopis) und andere Ektoparasiten: Wenn die Ratte verendet, wird es dem Floh am toten Tier zu kalt und er sucht sich einen neuen Wirt. Bei seiner Blutmahlzeit überträgt er den Erreger.
Erreger: Yersenia pestis (Bazillus, ein gramnegatives Stäbchen, das gut kultivierbar ist).
Reservoir: Nager (Ratten), bei der Lungenpest auch der Mensch selbst.
Inkubationszeit: Lungenpest: Stunden bis wenige Tage, Beulenpest: zwei Tage bis eine Woche.
Krankheitsbild: Fieber mit Schüttelfrost, Schmerzen, bei der Beulenpest Befall der Lymphknoten, die spontan aufbrechen und sich entleeren können, bei der Lungenpest schwere Lungenentzündungen mit blutigem Auswurf (extrem ansteckend) und Schocklunge.
Diagnose: Expositionsanamnese, Symptome, direkte Gewebsproben (z.B.: Aspiration aus den druckschmerzhaften Bubonen, das sind die blutig-bläulich verfärbten Lymphknoten, also die sog. “Pestbeulen“), Mikroskopie, Serologie und Kultur.
Therapie: (sofort bei Verdacht): Streptomycin, Doxycyclin, Tetracyclin, evtl. Chloramphenicol und Behandlung von Komplikationen (Schock/ Infusionstherapien, kardiale Symptome und Sekundärinfektionen.
Prävention: Gegen die Beulenpest ist ein Tot- Impfstoff (strenge Indikationsstellung wegen häufigen Nebenwirkungen und nur mäßigem Schutz) über die Internationale Apotheke beziehbar.
Lange Hosen (imprägniert) und Repellentien.