FMSE
FMSE:
Definition: Frühsommer-Meningoencephalitis (in Europa die wichtigste Entzündung von Hirn- und Hirnhäuten; zwei Häufungsgipfel: Früh- und Spätsommer), in Österreich v.a. im Südosten und im Inntal (bis ca. 1600 m Meereshöhe).
Erreger: Flavi-Virus (wie Gelbfieber, Dengue-Fieber, oder Japanische Encephalitis, was für die Diagnose bedeutend ist: Neutralisationstests sind hier notwendig, um Fehldiagnosen zu vermeiden).
Reservoir: Säugetiere, gelegentlich nicht pasteurisierte Ziegenmilch.
Übertragung: Zeckenstiche (im Speichel der Zecke), Stiche bleiben häufig unbemerkt. Zecken (Populationen nehmen nach warmen Wintern stark zu, weshalb dann auch die Fallzahlen stark ansteigen); eine infizierte Zecke überträgt in allen Stadien (Larve, Nymphe und adulte Zecke) bei der Blutmahlzeit das Virus.
Inkubationszeit: wenige Tage bis zwei, drei Wochen.
Krankheitsbild: zweiphasig: Bei ca. einem Viertel der Infizierten kommt es zunächst zu grippeähnliche Symptome, die wieder abklingen. Ein Teil der Betroffenen entwickelt nach diesem symptomfreien Intervall neurologische Symptome (Erbrechen, Kopfschmerzen, hohes Fieber, tonisch-klonische Krämpfe, Apathie und Koma). Kleine Kinder klagen oft über heftige Bauchschmerzen.
Diagnose: serologischer Nachweis
Therapie: rein symptomatisch
Prävention: Vermeidung von Zeckenstichen und Impfung
Impfstoff: zwei Impfstoffe, schützen (durch sog. “Kreuzimmunität“) auch vor den im Osten vorkommenden Subtypen; unterschiedliche Impfschemata (auch Schnellimmunisierungen) möglich.